Unser erster richtiger Urlaubstag. Nachdem Aufstehen erst
einmal eine Runde schwimmen und ab ins Meer.
So herrlich erfrischend.
So herrlich ruhig.
So herrlich angenehm.
So herrlich Urlaub.
Es geht weiter mit Frühstück auf der Hotel Terrasse.
Ausgiebig und lange.
Einfach nur dasitzen und die anderen Hotelgäste beobachten –
grandios und lästern kann so schön sein. Sorry.
Und es gibt hier weiß Gott, richtig viel Potential. Ist so!
Nun eine schwierige Entscheidung – Strand, faulenzen oder schwimmen. Wir ändern die Reihenfolge und entscheiden uns genau dafür.
Gegen 13:00 Uhr hält es uns aber nicht mehr. Wir sind halt
nicht die Standurlauber.
Uns so wird das Auto gepackt und rein in die Wanderklamotten
und rauf in das Troodos Gebirge.
Eine Stunde Fahrt von Limassol.
Außer uns scheint sich hier niemand an die
Straßenverkehrsordnung zu halten. Oder legen diese großzügig zu den eigenen
Gunsten aus.
Vorteil: Alle Mietwägen in Zypern haben ein rotes
Nummernschild. Damit sind wir klar als Touristen erkennbar und auch als solche
von den Ortskundigen erkannt, und mit mehr Vorsicht behandelt. Ist schon
hilfreich und hat durchaus seine Vorteile.
Die Temperatur geht deutlich nach unten je weiter wir nach
oben fahren. Aber es wird auch dunkler und wolkenverhangen. Und? Kaum zu
glauben, aber wahr – es fängt an zu regnen.
Wir können es nicht fassen.
16 Grad zeigt das Auto Thermometer und strömender Regen.
Mist. Und nun?
Wir beschließen auf jeden Fall auf den Berg Olympos
hinaufzufahren. Nur um zu sehen, wo unsere eigentlich geplante Tour losginge.
Plan war den Gipfel des Olympos, der höchste Berg Zyperns,
zu umrunden.
Laut Rother Reiseführer eine wunderschöne Tour mit
herrlichen Blicken ins Land und Tal.
Tipp: Wir können,
wie eigentlich immer, den Rother Wanderführer empfehlen. Und es gibt auch einen
für Zypern Süd & Nord. Unsere Tour die Nummer 20: Höhenrundweg um Zyperns
höchsten Gipfel.
Okay? In dem Nebel und Regen kaum vorstellbar.
Auf dem Gipfel eine etwas abgerissene Gastwirtschaft – wenig
einladend und auch geschlossen. Hier scheint noch keine Saison zu sein.
Laut Rother: „ Der Naturlehrpfad – nach der Waldgöttin
Artemis benannt, führt genau durch die richtige Region –mehr Wald als rund um
den Olympos gibt es nirgendwo sonst auf der Insel. Und dazu noch ein Forst, der
sich wirklich sehen lassen kann. Auf dem schattigen Rundweg können mächtige
Schwarzkiefern und archaisch anmutende Wachholderbäume bewundert werden…. Eine
überwiegend schattige Tour, die dank der Höhenlage auch in den heißen
Sommermonaten angenehm begehbar ist.“
Der Parkplatz an dem die Tour losgeht, ist etwas weiter
unterhalb – logisch eigentlich – es soll ja um den Gipfel herumgewandert
werden. Die ganze Tour, bequeme 7 km. Also recht überschaubar.
Als wir am Wanderparkplatz ankommen, hat es aufgehört zu
regnen. Super.
Was tun? Klare Sache – wir wandern!
Wanderschuhe an und los. Rucksack und Stöcke und schon sind
wir auf dem Weg.
Der Weg ist wirklich gut ausgeschildert – wohl in Zypern
(laut Rother) nicht immer der Fall. Wir haben Glück.
Kaum sind wir circa zwei Kilometer gewandert, als es wieder
zu regnen anfängt. Wie gut, das der Skilift mit Haus für Gastronomie nun
auftaucht. Ja, es gibt in Zypern eine Skipiste – kaum der Rede wert und
vielleicht 800m lang, vielleicht auch etwas länger – aber das war’s dann auch.
Hier können wir uns unterstellen und das ist auch gut so. Es
gießt nun wie aus Kübeln. Insgesamt warten wir 45 Minuten, dann ist das
Regengebiet durchgezogen. Das Wasser lief in Bächen den Hang hinunter.
Wahnsinn.
Nun stellt sich die Frage: Zurück zum Auto, etwa 2 km, oder
weiterlaufen und noch etwa 5km. Wir entscheiden uns, wir gehen weiter. Also die
gesamte Wanderung und nicht einfach wieder umkehren.
Und wir werden belohnt. Einfach umwerfend. Die Ausblicke ins
Tal und ins Land sind überwältigend. Es ist so beeindruckend, wie im Rother
prophezeit.
Tja, und so geduldig wie wir nun mal sind, haben wir den
Regen einfach ausgesessen. J
Diese Wanderung nicht zu machen, wäre sehr sehr schade
gewesen. Das ist die Art von Urlaub, die uns gefällt. Kaum zu glauben, dieser
Unterschied zwischen Gebirge und Strand.
Die Temperatur ist sehr angenehm. Geradezu perfekt! Es hat
sich durch und durch gelohnt, dass wir hier rauf gefahren sind. Und wir können
es nur empfehlen.
Es ist mittlerweile 18:30 Uhr. Egal wir sind im Urlaub. Wir
haben alle Zeit der Welt.
Auf der Fahrt zurück nach Limassol halten wir in „John’s
Restaurant“ und gönnen uns hier eine Fleisch-Mezé und von Muttern gekocht. Wow.
Preislich die Hälfte von dem was wir in Limassol gezahlt
haben – war aber zu erwarten. Und qualitativ war es einfach nur gut. Ein Lob an
die Mama.
Wir sind natürlich in unseren Wanderkleidern und nicht
standesgemäß angezogen – wie wir feststellen müssen. Anfangs sind wir nämlich
noch alleine im Lokal – die Zyprioten gehen halt später essen. Also frühestens
20:00 Uhr und alle die kommen sind schick angezogen. Okay. Samstagabend und man
geht zum Essen aus. In Ordnung.
Wir sind die Touristen, und wir dürfen das, der Bonus der Unwissenheit.
Und bis das Lokal dann richtig voll wird, jeder Tisch ist fast reserviert. Tja,
bis dahin, da sind wir ja dann auch schon wieder weg.
Zurück im Hotel – 5 Sterne Hotel – da trifft uns dann das
touristische Zypern wieder. Egal.
Wir duschen – und dann machen auch wir einen auf Schick.
Können wir nämlich auch und dann ab an die Bar.
Samstagabend – also worauf warten wir noch?
Und hier der klingt der Abend dann bei Gin Fizz und Virgin
Mojito aus.
Mal sehen was uns der Sonntag bringt.
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